Wer im August beschließt, ein Haus zu bauen, möchte am liebsten bereits zu Weihnachten im eigenen Wohnzimmer sitzen. Doch ganz so schnell geht es nicht! Denn dazwischen liegen viele Monate. Doch wie lange dauert ein Hausbau? Und werden Massivhäuser oder Fertighäuser schneller gebaut?

Welche Faktoren beeinflussen die Dauer beim Hausbau?

Jeder Hausbau dauert unterschiedlich lange. Zum einen liegt das an der Auslastung der beauftragten Firmen, der Materialverfügbarkeit, aber auch an der Beschaffenheit des Grundstücks und an den Witterungsbedingungen während der Bauphase.

Generell können für die einzelnen Bauabschnitte aber diese Zeiten als Richtwerte angesetzt werden:

Erschließung des Grundstücks	6 bis 8 Monate
Erstellung eines Bodengutachtens	2 Tage bis 1,5 Wochen
Bauplanung und Grundrissplanung	1 Tag bis 6 Wochen
Bemusterung	1 bis 3 Tage
Erteilung Baugenehmigung	Bis 3 Monate
Prüfung Bauvertrag und eventuelle Nachverhandlungen	2 Wochen
Planung und Einrichtung der Baustelle	1,5 bis 3 Wochen
Kelleraushub	4 bis 5 Wochen
Gießen der Bodenplatte	1,5 bis 2 Wochen
Rohbauphase	2 Tage bis 4 Wochen
Dämmung und Fassadenverkleidung	2 bis 3 Wochen
Innenausbau	2 bis 3 Monate
Bauabnahme (durch Bauherren, Bauamt und Kaminkehrer)	1 bis 3 Tage
Baumängelbeseitigung	14 Tage

Wie lange dauert ein Hausbau bei einem Fertig- beziehungsweise Massivhaus?

Obwohl es für die meisten Fertighäuser bestehende Baupläne gibt, können Sonderwünsche des Bauherrn auch hier die Bauzeit für das Einfamilienhaus in die Länge ziehen. So kann in diesem Fall die Planungsphase, wie auch bei einem beauftragten Architekten für ein individuell geplantes Massivhaus, wenige Wochen oder mehrere Monate dauern. Auch die Erteilung der Baugenehmigung dauert bei einem Massivhaus beziehungsweise einem Fertighaus 1,5 Wochen bis 3 Monate.

Auch der Kellerbau dauert bei einem Fertighaus genauso lang, wie bei einem Massivhaus. Dies liegt unter anderem an der Erstellung des Bodengutachtens und dem Aushub. Soll der Hausbau schneller vonstatten gehen, sollte nur eine Bodenplatte errichtet und auf den Keller verzichtet werden. 

Den größten Unterschied zwischen Fertig- und Massivhäusern, bei der Frage wie lange ein Hausbau dauert, ist die Bauzeit für den Rohbau. Während ein Fertighaus innerhalb von zwei bis drei Tagen steht, ist die Rohbauphase eines Massivhauses erst nach vier bis fünf Wochen abgeschlossen.

Keine Unterschiede gibt es hingegen wieder beim abschließenden Innenausbau. Hier kann der Hausbau in seiner Dauer durch Eigenleistung stark verkürzt werden. Ist das nicht möglich, müssen zusätzliche acht bis zwölf Wochen einkalkuliert werden. Vor allem die Trocknungszeiten für den Innenputz und Estrich ziehen hierbei den Innenausbau in die Länge.

Grundsätzlich sollte der zeitliche Rahmen beim Hausbau nicht zu eng gesteckt sein. Sinnvoller ist das Einplanen von Pufferzeiten. Allein das Wetter, Materialengpässe oder kranke Mitarbeiter bei den Handwerksfirmen können den Hausbau stark verzögern. In diesem Zusammenhang sollte auch das noch bewohnte Mietobjekt besser erst nach Bauabnahme gekündigt werden.

Wie lange dauert der Hausbau eines Massivhauses konkret?

Wie bereits beschrieben wird der Hausbau in seiner Dauer von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Diese sind: 

• Die Größe des neuen Eigenheims
• Die gewählte Bauweise (Massiv- oder Fertighaus)
• Die Witterungsbedingungen
• Die Auslastung der gewählten Baufirmen
• Sonderwünsche
• Materialengpässe

Die durchschnittliche Bauzeit für ein Einfamilienhaus ist in der Regel:

• Für ein kleines Einfamilienhaus mit einfacher Ausstattung: 5 Monate
• Für ein großes Einfamilienhaus oder ein Doppelhaus mit einfacher Ausstattung: 6 Monate
• Für ein großes Einfamilienhaus oder ein Doppelhaus mit gehobener Ausstattung: 8+ Monate

Wie lange dauert der Hausbau eines Fertighauses?

Wenn es weder stürmt noch schneit oder wochenlang regnet, steht der Rohbau eines Fertighauses inklusive Dach bereits nach 2 bis 3 Tagen. Doch das ist bei der Bauphase auch schon der einzige Unterschied zu einem Massivhaus. Daher ist es ein Trugschluss zu glauben, Fertighäuser hätten zwangsläufig eine kürzere Bauzeit als Massivhäuser.

Zudem werden die Fertigteile erst nach Auftragsunterzeichnung in Produktion gegeben. Hier sind mitunter lange Wartezeiten vorprogrammiert. Besonders dann, wenn der beauftragte Bauträger viele Aufträge gleichzeitig hat.

Hausbau Dauer bei Fertighäusern und Massivhäusern

Nachfolgend haben wir die einzelnen Phasen noch einmal zusammengefasst.

Bauphase	Massivhaus	Fertighaus
Bauplanung	4 bis 6 Wochen	1 Tag bis mehrere Wochen
Baugenehmigung	1,5 bis 12 Wochen	1,5 bis 12 Wochen
Keller/ Bodenplatte	2 bis 5 Wochen	2 bis 5 Wochen
Rohbau	3 bis 4 Wochen	2 bis 3 Tage
Innenausbau	8 bis 12 Wochen	8 bis 12 Wochen

6 Tipps, um die Dauer beim Hausbau zu verkürzen 

Je kürzer der Hausbau, desto schneller können die eigenen vier Wände bezogen werden. Außerdem kann mit einer kurzen Hausbau Dauer einiges an Geld gespart werden. Denn neben der monatlichen Miete werden mit dem ersten Teilbetrag des Baukredits auch noch die Raten für die Baufinanzierung fällig.

Gerade die hohen Bereitstellungszinsen können aber mit einem klaren und verbindlichen Zeitplan umgangen werden. Zu empfehlen ist daher in diesem Zusammenhang:

1. Die Wahl eines Baupartners, der alles aus einer Hand anbietet, statt alle Gewerke einzeln zu beauftragen. 
2. Ist das nicht möglich, sollte extra jemand mit der Bauleitplanung beauftragt werden, damit die Koordination der verschiedenen Handwerker reibungslos funktioniert.
3. Zwar heißt es immer: Mit Eigenleistung lässt sich Geld sparen. Doch in diesem Zusammenhang wird oft vergessen, dass Laien für die Arbeiten in der Regel 50 % länger brauchen als Profis.
4. Sinnvoll ist auch die Wahl von fertig geplanten Typhäusern in bewährter Ausführung. 
5. Der Hausbau sollte im späten Frühjahr beginnen. Das Wetter ist zu dieser Zeit oftmals beständiger. Außerdem können die Firmen in den Sommermonaten länger arbeiten.
6. Je genauer die eigenen Vorstellungen sind, desto besser und schneller läuft die Planung mit einem Architekten. Und desto weniger Zeit verstreicht wegen Änderungswünschen oder Korrekturen.